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Radiosendung Hommage à Friedrich Cerha

Montag, 17.02.2020, 23:03 Uhr

ORF Ö1 Zeit-Ton

Friedrich Cerha Wiedergabe des Konzerts vom 21. Oktober 2019
Gläserner Saal/Magna Auditorium, Musikverein Wien
 

Phantasie (2015)
für Klarinette und Klavier

5 Sätze (2013)
für Violoncello und Klavier

Trio (2016) Uraufführung
für Klarinette, Posaune und Violoncello

Drei Stücke (2013)
für Violoncello und Klavier

21 Naseweise Notizen (2017) Auswahl, Uraufführung
für Klavier solo

5 Stücke (2000)
für Klarinette in A, Violoncello und Klavier

 

Das Arcus Ensemble Wien im Wiener Musikverein

Friedrich Cerha, der Doyen der Neuen österreichischen Musik, wird heute 94 Jahre alt. Er nimmt rege am Konzertleben teil und schreibt nach wie vor neue Stücke. Sein kompositorisches Werk umfasst nahezu alle Formate, von kleinbesetzten Kammermusikwerken bis hin zu seinem großen, siebenteiligen Orchesterzyklus "Spiegel", seinen Opern "Netzwerk", "Baal" und zuletzt "Onkel Präsident" 2010. Die Fertigstellung des dritten Aktes von Alban Bergs "Lulu" im Jahr 1979 war ebenfalls eine wichtige Arbeit in seiner Laufbahn.

In seinen späten Werken findet Cerha zu traditionellerem Vokabular, wie etwa in den kurzen und prägnanten Liedsammlungen "Eine Art Chansons" und den "Keintaten", die durch einen völlig freien Umgang mit musikalischen Elementen geprägt sind.

Zuletzt wurden im Musikverein Wien zwei neue Werke durch das Arcus Ensemble Wien, verstärkt durch Walter Voglmayr (Posaune) und Michael Polyzoides (Violoncello) uraufgeführt: Das Trio für Klarinette, Posaune und Violoncello und fünf weitere Stücke aus dem Zyklus "21 Naseweise Notizen" für Klavier. Cerha hielt im Programmheft dazu fest: "Ich habe zunehmend wahrgenommen, wie oft viel an Frische eines Einfalls auf dem Weg vom Kopf bis zur fertigen Partitur eines Stücks verlorengeht, und war immer weniger bereit, den 'Schweiß' von kompositorischer Arbeit – wie ich damals (2005) formulierte – hören zu müssen. Mein Wunsch nach Spontaneität der Diktion, nach konzentrierter Direktheit der Aussage verbindet sich in den Cellostücken – aber nicht nur in ihnen – mit dem nach Reichtum und Vielfalt im Material. Dass der rasche Pinsel dabei immer wieder auch Vertrautes berührt, habe ich im Alter, in dem man insgesamt wie ein Planet um sein altes Ich zu kreisen beginnt, akzeptieren gelernt. Entscheidend bleibt die Frische der Darstellung und die Logik, die Stimmigkeit des Ablaufs."
 

Marie-Therese RUDOLPH, Gestaltung

Michael POLYZOIDES, Violoncello
Walter VOGLMAYR, Posaune

ARCUS ENSEMBLE WIEN
Andreas SCHABLAS
, Klarinette
Erich Oskar HUETTER, Violoncello
Janna POLYZOIDES, Klavier

https://oe1.orf.at/programm/20200217/588885/Hommage-a-Friedrich-Cerha