Camerata Polyzoides

In Memoriam
Katherina Polyzoides-Sourvali & Christos Polyzoides

hinten, links nach rechts: Demetrius Polyzoides, Janna Polyzoides, Michael Polyzoides
vorne, links nach rechts: Elisabeth Polyzoides-Baich, Katherina Polyzoides-Sourvali, Christos Polyzoides

Die Camerata Polyzoides wurde im Jahre 1979 vom Künstlerpaar Christos und Katherina Polyzoides gegründet. Bis 2019 bildeten die sechs Mitglieder der Familie aus drei Generationen (bis 2009 noch mit dem überraschend verstorbenen Cellisten Martin Hornstein) den Kern des Ensembles. Seit dem Ableben von Christos Polyzoides im Jahr 2019 und Katherina Polyzoides im Jahr 2024, setzt sich die Camerata Polyzoides nur mehr aus vier Mitgliedern zusammen.
Durch die immense Variabilität der Besetzung ergeben sich abwechslungsreiche Programme. Neben der klassischen kammermusikalischen Musikliteratur, nahmen auch zeitgenössische Komponisten die Herausforderung an für die Camerata Polyzoides Werke zu schreiben, u. a. Christian Ofenbauer (CDs), Erich Marckhl, Hermann Markus Pressl (CD), Klaus Johns (insgesamt 13 Werke, CDs), Vit Zouhar (CD), Helmut Dencker, Gösta Neuwirth, Yannis Xenakis, Zbigniew Bargielski und Claudio Santoro (CD).

Die Camerata Polyzoides konzertierte in Spanien (mehrere Tournéen), Tschechien (Janačék-Akademie Brno, Festival Forfest Kroměříž, Radio Olomouc), Österreich (Festival „Hörgänge“ Konzerthaus Wien, piano & forte ORF Salzburg, Österreichische Gesellschaft für Musik, Franz Schmidt-Gesellschaft), Kroatien (Festival Opatija), Griechenland (Festival „Dimitria“ und Festival „Hellexpo“ Thessaloniki, Festival Paros), Deutschland („KundK“ Geseke, Schloss Rüthen), im Sultanat Oman (Muscat) und in China (mehrere Tournéen).

Bei den 52. Internationalen Musiktagen in Leibnitz (Steiermark) gibt die Camerata, unter der Kursleitung von Janna Polyzoides, jeden Sommer Meisterkurse für Violine, Viola, Violoncello, Klavier und Kammermusik (13. – 26. Juli 2025, www.internationale-musiktage.com).
Von den Mitgliedern der Camerata Polyzoides erschienen viele CDs, eine Doppel-CD mit 13 Werken des Komponisten Klaus Johns (Extraplatte) und zuletzt eine CD mit Kammermusik von Eugène Ysaÿe (paladino music).

Christos Polyzoides In Gedenken

wurde in Griechenland am 30.1.1931 geboren und studierte Violine in Thessaloniki bei Athanasios Theophanous und Alexandros Kazantzis und an der Musikuniversität Wien bei Ernst Morawec. Er war Konzertmeister des Wiener Kammerorchesters, des Grazer Philharmonischen Orchesters und des Collegium Musicum Instrumentale. Seit 1968 ist er Professor an der Musikuniversität Graz, seit 1999 emeritiert. Unzählige Konzerttourneen, Rundfunk-, und Fernsehaufnahmen als Solist und Kammermusiker, vor allem mit seiner Frau Katherina und der Camerata Polyzoides, führten ihn in fast alle Staaten Europas, nach Südamerika, China und Taiwan. Zahlreiche Uraufführungen und CD-Einspielungen von neuen Werken, die ihm gewidmet wurden. 2006 Einspielung einer Doppel-CD mit Werken von Klaus Johns (Extraplatte). 1991 Großes Ehrenzeichen des Landes Steiermark, 1999 Ehrung durch den Bürgermeister der Stadt Graz, 2006 durch die Stadt Thessaloniki und 2011 durch die Kunstuniversität Graz für seine besonderen künstlerischen und pädagogischen Verdienste. Christos Polyzoides spielte zuletzt eine italienische Geige von Giovanni Grancino, gebaut ca. 1700 in Mailand. 
Christos Polyzoides verstarb am 2. Juli 2019 in Graz.

Katherina Polyzoides-Sourvali In Gedenken

wurde in Thessaloniki geboren. Klavierstudium in Thessaloniki bei Vasso Devetzi, Kiki Manou-Stavrou, Athanasios Kontos und Kammermusik bei Alexandros Kazantzis und Dimitris Georgiou. Staatsprüfung für Musikerziehung und Solistendiplom für Klavier (3. Platz des Panhellenischen Wettbewerbs). Weitere Studien bei Margarete Gelbart und Tonis Georgiou und an der Musikuniversität Wien bei Dr. Josef Dichler und Walter Panhofer. Cembalo bei Eta Harich-Schneider und Vera Schwarz. 1963 übernahm sie eine Klavierklasse an der Musikuniversität Graz (bis 1990). Als Solistin und Kammermusikerin konzertierte sie, vor allem mit ihrem Mann Christos und der Camerata Polyzoides, in vielen Staaten Europas, Brasilien, China und Taiwan. Etliche CD Einspielungen mit zeitgenössischer Musik, 2006 Kompositionen von Klaus Johns (Extraplatte). 1999 Ehrung durch den Bürgermeister der Stadt Graz und 2006 durch die Stadt Thessaloniki für ihre besonderen Verdienste.
Im Jahre 2000 veröffentlichte sie ihre Magisterarbeit “Es war einmal. Über die Bedeutung von Volksliedern und Tänzen im Gemeinschaftsleben der Griechen – gestern und heute“. Desweiteren veröffentlichte sie im Jahr 2014 ihre Doktorarbeit “Vasso Devetzi und ihr Nachlass” an der Kunstuniversität Graz.
Katherina Polyzoides-Sourvali verstarb am 13. Februar 2024 in Graz.

Elisabeth Polyzoides-Baich – Violine

wurde in Graz geboren und studierte an der Musikuniversität Graz bei Christos Polyzoides und in Wien bei Franz Samohyl. Meisterkurse bei Max Rostal, Ramy Shevelov, Arthur Grumiaux und Wolfgang Marschner. Mitglied im Wiener Kammerorchester (stellvertretende Konzertmeisterin), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Bach Kollegium München und der Deutschen Kammerakademie Neuss. Seit 1989 Primgeigerin im Gürzenich Orchester Köln (Kölner Philharmoniker). Konzerte in fast allen Ländern Europas, Amerika, Japan und China. Sie ist Gründungsmitglied des Kölner Streichsextetts, welches zahlreiche CDs herausbrachte, die unter den „Top 10“ der niederländischen NMZ und des deutschen „Phonoforums“ landeten. Seit über 20 Jahren unterrichtet sie bei internationalen Meisterkursen u. a. bei den Internationalen Musiktagen Bad Leonfelden in Oberösterreich und seit 2008 in Bulgarien bei der Orpheus Akademie in Plovdiv und Shiroka Lukka. Seit 2009 betreut sie die Studienvorbereitende Klasse an der Rheinischen Musikschule Köln. Elisabeth Polyzoides-Baich spielt eine italienische Geige von Francesco Gobetti, gebaut in Venedig ca. 1740. (www.koelner-streichsextett.de)

Demetrius Polyzoides – Violine & Viola

wurde als Sohn des Musikerpaares Katherina und Christos Polyzoides in Graz geboren. Studium an der Musikuniversität Graz bei Harald Himmel. Anschließend an der Musikuniversität Wien Violine bei Franz Samohyl und Viola bei Hatto Beyerle. Meisterkurse bei Arthur Grumiaux, Christian Ferras, Wolfgang Marschner und Max Rostal. Konzertmeister im Bayerischen Staatsorchester München, bei den Hamburger Symphonikern und im Gürzenich Orchester Köln (Kölner Philharmoniker). 1995 bis 1997 Primarius im Leonardo Quartett Köln (CDs). Seit 1997 Primarius und Gründungsmitglied des Kölner Streichsextetts, welches zahlreiche CDs herausbrachte, die unter den „Top 10“ der niederländischen NMZ und des deutschen „Phonoforums“ landeten. Rege Konzerttätigkeit sowie zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen als Solist und Kammermusiker in Europa und Asien. Neben vielen anderen CDs auch Einspielung der sechs Solosonaten op. 27 von Eugène Ysaÿe und zuletzt 3 CDs mit J. S. Bachs Sonaten und Partiten kombiniert mit den 24 Capricci von Paganini. Demetrius Polyzoides spielt eine italienische Geige von Giovanni Paolo Maggini, gebaut in Brescia ca. 1630. (www.koelner-streichsextett.de)

Michael Polyzoides – Violoncello

wurde 1993 in Graz geboren und wuchs in Köln auf. Sein Studium absolvierte er bei Michael Sanderling und Bonian Tian mit Auszeichnung in Frankfurt am Main. Ebenda studierte er mit seinem Klavierpartner James Guey Kammermusik bei Angelika Merkle. Weitere einflussreiche Lehrer waren Heinrich Schiff, Han-An Liu und David Geringas.
Er war der Gewinner des 23. Wettbewerbs der Deutschen Stiftung Musikleben, wofür ihm ein Meistercello von G. Guadagnini (ca. 1780) zur Verfügung gestellt wurde. Außerdem war er Preisträger des internationalen Kammermusikfestivals “Allegro Vivo”, Gewinner des “Martin Hornstein Interpretationspreis” und mehrfacher Preisträger auf Bundesebene in der Solo- und Kammermusikwertung des Deutschen Wettbewerbs “jugend musiziert”.
Als Solist spielte er u.a. mit dem Gürzenich-Orchester Köln, dem Philharmonischen Orchester Bremerhaven, dem Orchester „Il Concerto accademico“, Murcia und dem Loh-Orchester Sondershausen. Neben solistischen Projekten widmet er sich intensiv der zeitgenössischen Musik und der Kammermusik.
Sein Weg zu den Düsseldorfer Symphonikern, deren Mitglied er heute ist, führte über das Opern- und Museumsorchester Frankfurt am Main und das Gürzenich-Orchester Köln.
Außerdem ist er seit 2017 Dozent für Violoncello und Kammermusik der 52. Internationalen Musiktage Leibnitz (Steiermark).
Konzerte als Solist und Kammermusiker gab er in der Kölner Philharmonie, Alte Oper Frankfurt, Wiener Musikverein, Gasteig München und im Konzerthaus Wien, außerdem in Griechenland, Slowenien, Tschechien, Spanien und China. Seine Konzerte wurden im deutschen, österreichischen, griechischen und tschechischen TV und Radio übertragen.
www.internationale-musiktage.com

Janna Polyzoides – Klavier

wurde in Graz als Tochter des Musikerpaares Katherina und Christos Polyzoides geboren und lebt in Wien. Studium an der Musikuniversität Graz bei Sebastian Benda. Weitere einflussreiche Lehrer waren Rudolf Kehrer, Alexander Jenner und György Kurtag. Ihre Karriere führte sie zu Festivals wie Wien modern, dem Menuhin-Festival Gstaad, der „styriarte“ Graz und den Wiener Festwochen. Sie wurde in Konzerthäuser wie die Kölner Philharmonie, Wigmore Hall London, Warschauer Philharmonie, das Wiener Konzerthaus, den Wiener Musikverein und das Mozarteum Salzburg (2007 mit der Deutschen Kammerakademie Neuss) eingeladen. Sie ist Gründungsmitglied des Arcus Ensembles Wien. Eine langjährige musikalische Partnerschaft (1998-2009) verband sie mit dem Cellisten Martin Hornstein. Ferner arbeitete sie u.a. mit Daniel Sepec, Ernst Kovacic, Rainer Honeck, Erich Höbarth, François Benda, Christophe Coin, sowie mit Mitgliedern des Artis-, Aron-, Gürzenich-Quartetts, Klangforum Wien und Kölner Streichsextetts zusammen. Ihre Diskographie enthält mittlerweile 38 zum Teil preisgekrönte CDs. (www.jannapolyzoides.com)

Weiterführender Link: www.koelner-streichsextett.de