Camerata Polyzoides

In Memoriam Christos Polyzoides

hinten, links nach rechts: Demetrius Polyzoides, Janna Polyzoides, Michael Polyzoides
vorne, links nach rechts: Elisabeth Polyzoides-Baich, Katherina Polyzoides-Sourvali, Christos Polyzoides

Die Camerata Polyzoides wurde im Jahre 1979 vom Künstlerpaar Christos und Katherina Polyzoides gegründet. Heute bilden die fünf Mitglieder der Familie (bis 2009 noch mit dem überraschend verstorbenen Cellisten Martin Hornstein) den Kern des Ensembles. Durch die immense Variabilität der Besetzung ergeben sich abwechslungsreiche Programme. Neben der klassischen kammermusikalischen Musikliteratur, nahmen auch zeitgenössische Komponisten die Herausforderung an für die Camerata Polyzoides Werke zu schreiben, u.a. Christian Ofenbauer (CDs), Erich Marckhl, Hermann Markus Pressl (CD), Klaus Johns (insgesamt 13 Werke, CDs), Vit Zouhar (CD), Helmut Dencker und Gösta Neuwirth, Yannis Xenakis, Zbigniew Bargielski und Claudio Santoro (CD).

Die Camerata Polyzoides konzertierte in Spanien (mehrere Tournéen), Tschechien (Janačék-Akademie Brno, Festival Forfest Kroměří�, Radio Olomouc), Österreich (Festival „Hörgänge“ Konzerthaus Wien, piano & forte ORF Salzburg, Österreichische Gesellschaft für Musik, Franz Schmidt-Gesellschaft), Kroatien (Festival Opatija), Griechenland (Festival „Dimitria“ und Festival „Hellexpo“ Thessaloniki, Festival Paros), Deutschland („KundK“ Geseke, Schloss Rüthen), im Sultanat Oman (Muscat) und in China (mehrere Tournéen).

Bei den 49. Internationalen Musiktagen in Rohrbach-Berg, Böhmerwald (Oberösterreich) gibt die Camerata, unter der Kursleitung von Janna Polyzoides, jeden Sommer Meisterkurse für Violine, Viola, Violoncello, Klavier und Kammermusik (17. – 30. Juli 2022, www.internationale-musiktage.com). Von den Mitgliedern der Camerata Polyzoides erschienen viele CDs, zuletzt eine Doppel-CD mit 13 Werken des Komponisten Klaus Johns (Extraplatte).

Christos Polyzoides – Violine & Viola

wurde in Griechenland am 30.1.1931 geboren und studierte in Thessaloniki bei Athanasios Theophanous und Alexandros Kazantzis und an der Musikuniversität Wien bei Ernst Morawec. Er war Konzertmeister des Wiener Kammerorchesters, des Grazer Philharmonischen Orchesters und des Collegium Musicum Instrumentale. Seit 1968 ist er Professor an der Musikuniversität Graz, seit 1999 emeritiert. Unzählige Konzerttourneen, Rundfunk-, und Fernsehaufnahmen als Solist und Kammermusiker, vor allem mit seiner Frau Katherina und der Camerata Polyzoides, führten ihn in fast alle Staaten Europas, nach Südamerika, China und Taiwan. Zahlreiche Uraufführungen und CD-Einspielungen von neuen Werken, die ihm gewidmet wurden. 2006 Einspielung einer Doppel-CD mit Werken von Klaus Johns (Extraplatte). 1991 Großes Ehrenzeichen des Landes Steiermark, 1999 Ehrung durch den Bürgermeister der Stadt Graz, 2006 durch die Stadt Thessaloniki und 2011 durch die Kunstuniversität Graz für seine besonderen künstlerischen und pädagogischen Verdienste. Christos Polyzoides spielte zuletzt eine italienische Geige von Giovanni Grancino, gebaut ca. 1700 in Mailand. 
Christos Polyzoides verstarb am 2. Juli 2019 in Graz.

Katherina Polyzoides-Sourvali – Klavier

wurde in Thessaloniki geboren. Klavierstudium in Thessaloniki bei Vasso Devetzi, Kiki Manou-Stavrou, Athanasios Kontos und Kammermusik bei Alexandros Kazantzis und Dimitris Georgiou. Staatsprüfung für Musikerziehung und Solistendiplom für Klavier (3. Platz des Panhellenischen Wettbewerbs). Weitere Studien bei Margarete Gelbart und Tonis Georgiou und an der Musikuniversität Wien bei Dr. Josef Dichler und Walter Panhofer. Cembalo bei Eta Harich-Schneider und Vera Schwarz. 1963 übernahm sie eine Klavierklasse an der Musikuniversität Graz (bis 1990). Als Solistin und Kammermusikerin konzertierte sie, vor allem mit ihrem Mann Christos und der Camerata Polyzoides, in vielen Staaten Europas, Brasilien, China und Taiwan. Etliche CD Einspielungen mit zeitgenössischer Musik, 2006 Kompositionen von Klaus Johns (Extraplatte). 1999 Ehrung durch den Bürgermeister der Stadt Graz und 2006 durch die Stadt Thessaloniki für ihre besonderen Verdienste.
Im Jahre 2000 veröffentlichte sie ihre Magisterarbeit “Es war einmal. Über die Bedeutung von Volksliedern und Tänzen im Gemeinschaftsleben der Griechen – gestern und heute“. Desweiteren veröffentlichte sie im Jahr 2014 ihre Doktorarbeit “Vasso Devetzi und ihr Nachlass” an der Kunstuniversität Graz.
(www.internationale-musiktage.com)

Elisabeth Polyzoides-Baich – Violine

wurde in Graz geboren und studierte an der Musikuniversität Graz bei Christos Polyzoides und in Wien bei Franz Samohyl. Meisterkurse bei Max Rostal, Ramy Shevelov, Arthur Grumiaux und Wolfgang Marschner. Mitglied im Wiener Kammerorchester (stellvertretende Konzertmeisterin), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Bach Kollegium München und der Deutschen Kammerakademie Neuss. Seit 1989 Primgeigerin im Gürzenich Orchester Köln (Kölner Philharmoniker). Konzerte in fast allen Ländern Europas, Amerika, Japan und China. Sie ist Gründungsmitglied des Kölner Streichsextetts, welches zahlreiche CDs herausbrachte, die unter den „Top 10“ der niederländischen NMZ und des deutschen „Phonoforums“ landeten. Seit über 20 Jahren unterrichtet sie bei internationalen Meisterkursen u. a. bei den Internationalen Musiktagen Bad Leonfelden in Oberösterreich und seit 2008 in Bulgarien bei der Orpheus Akademie in Plovdiv und Shiroka Lukka. Seit 2009 betreut sie die Studienvorbereitende Klasse an der Rheinischen Musikschule Köln. Elisabeth Polyzoides-Baich spielt eine italienische Geige von Francesco Gobetti, gebaut in Venedig ca. 1740. (www.koelner-streichsextett.de)

Demetrius Polyzoides – Violine & Viola

wurde als Sohn des Musikerpaares Katherina und Christos Polyzoides in Graz geboren. Studium an der Musikuniversität Graz bei Harald Himmel. Anschließend an der Musikuniversität Wien Violine bei Franz Samohyl und Viola bei Hatto Beyerle. Meisterkurse bei Arthur Grumiaux, Christian Ferras, Wolfgang Marschner und Max Rostal. Konzertmeister im Bayerischen Staatsorchester München, bei den Hamburger Symphonikern und im Gürzenich Orchester Köln (Kölner Philharmoniker). 1995 bis 1997 Primarius im Leonardo Quartett Köln (CDs). Seit 1997 Primarius und Gründungsmitglied des Kölner Streichsextetts, welches zahlreiche CDs herausbrachte, die unter den „Top 10“ der niederländischen NMZ und des deutschen „Phonoforums“ landeten. Rege Konzerttätigkeit sowie zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen als Solist und Kammermusiker in Europa und Asien. Neben vielen anderen CDs auch Einspielung der sechs Solosonaten op. 27 von Eugène Ysaÿe und zuletzt 3 CDs mit J. S. Bachs Sonaten und Partiten kombiniert mit den 24 Capricci von Paganini. Demetrius Polyzoides spielt eine italienische Geige von Giovanni Paolo Maggini, gebaut in Brescia ca. 1630. (www.koelner-streichsextett.de)

Michael Polyzoides – Violoncello

wurde 1993 in Graz geboren. Als Sohn zweier Musiker und Enkel eines Geigenprofessors gehörte der Kontakt zur klassischen Musik zum Alltag.
Sein Studium absolvierte er bei Prof. Michael Sanderling und Bonian Tian mit Auszeichnung. Außerdem studierte er Kammermusik mit seinem Klavierpartner James Guey bei Prof. Angelika Merkle. Weitere einflussreiche Lehrer waren Heinrich Schiff, Han-An Liu und David Geringas. Er erhielt zahlreiche Preise, darunter der “Martin Hornstein Interpretationspreis“, der 1. Bundespreis des Wettbewerbes “Jugend musiziert”, der Ehrenpreis beim internationalen Kammermusikfestival “Allegro Vivo” und er war Gewinner des 23. Wettbewerbs der Deutschen Stiftung Musikleben, sodass ihm ein Meistercello von G. Guadagnini (ca. 1780) zur Verfügung gestellt wurde.
Als Solist spielte er u.a. mit dem Gürzenich-Orchester Köln, dem Orchester „Il Concerto accademico“, Murcia, dem Loh-Orchester Sondershausen, dem Orchester des Stadttheathers Bremerhaven sowie diversen Jugend- und Projektorchestern. Neben solistischen Projekten widmet er sich der zeitgenössischen Musik und der Kammermusik. Seit dem Jahr 2020 ist er Mitglied des Gürzenich-Orchesters Köln. Davor war er Cellist im Opern- und Museumsorchester Frankfurt a. M. und ist seit 2017 Dozent für Violoncello und Kammermusik der 49. Internationalen Musiktage Rohrbach-Berg, Böhmerwald (Oberösterreich).
Konzerte als Solist und Kammermusiker gab er in der Kölner Philharmonie, Alte Oper Frankfurt, Bismarck-Saal des WDR, Wiener Musikverein, Gasteig München, Konzerthaus Wien, sowie in Griechenland, Slowenien, Tschechien, Spanien und China. Seine Konzerte wurden im deutschen, österreichischen, griechischen und tschechischen TV und Radio übertragen.

Janna Polyzoides – Klavier

wurde in Graz als Tochter des Musikerpaares Katherina und Christos Polyzoides geboren und lebt in Wien. Studium an der Musikuniversität Graz bei Sebastian Benda. Weitere einflussreiche Lehrer waren Rudolf Kehrer, Alexander Jenner und György Kurtag. Ihre Karriere führte sie zu Festivals wie Wien modern, dem Menuhin-Festival Gstaad, der „styriarte“ Graz und den Wiener Festwochen. Sie wurde in Konzerthäuser wie die Kölner Philharmonie, Wigmore Hall London, Warschauer Philharmonie, das Wiener Konzerthaus, den Wiener Musikverein und das Mozarteum Salzburg (2007 mit der Deutschen Kammerakademie Neuss) eingeladen. Sie ist Gründungsmitglied des Arcus Ensembles Wien. Eine langjährige musikalische Partnerschaft (1998-2009) verband sie mit dem Cellisten Martin Hornstein. Ferner arbeitete sie u.a. mit Daniel Sepec, Ernst Kovacic, Rainer Honeck, Erich Höbarth, François Benda, Christophe Coin, sowie mit Mitgliedern des Artis-, Aron-, Gürzenich-Quartetts, Klangforum Wien und Kölner Streichsextetts zusammen. Ihre Diskographie enthält mittlerweile 38 zum Teil preisgekrönte CDs. (www.jannapolyzoides.com)

Weiterführender Link: www.koelner-streichsextett.de