In memoriam Christos Polyzoides

Christos Polyzoides wurde 1931 in Drama/Griechenland geboren. Seit 1955 lebte er in Österreich. Studium erst in Thessaloniki (1951 Diplom mit 1. Preis), dann an der Musikhochschule Wien bei Ernst Morawec (1957 Diplom mit Auszeichnung).

Konzerte, Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen als Solist und Kammermusiker führten ihn in alle Staaten Ost- und Westeuropas, nach Südamerika, China, Taiwan und in den Oman. Er war Konzertmeister und Solist des Wiener Kammerorchesters, des Grazer Philharmonischen Orchesters und des Collegium Musicum Instrumentale. Seit 1968 war er Universitätsprofessor an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz. Seit Herbst 1999 war er emeritiert.

Mit eigenen Studierenden gründete er das Streichorchester „Polyzoides–Ensemble“ mit dem er als Dirigent und Solist viele Konzerte im In- und Ausland bestritt. Als Kammermusiker konzertiert er von Jugend an vor allem mit seiner Frau Katherina Polyzoides-Sourvali (Duo Violine/Klavier).

1979 gründeten sie gemeinsam die „Camerata Polyzoides“, mit der alle Musiker der Familie zusammen auftraten (Spanien-Tournée, Opatija-Festival/Kroatien, „Forfest“ Schloß Kromĕříž/Tschechien, Festival „Dimitria“ und „Helexpo“ Thessaloniki, Music Festival Paros/Griechenland, Int. Musiktage Bad Leonfelden, Schloß Gleinstätten, Kulturkreis Deutschlandsberg/Österreich, Ya-Yin Hall Tainan/Taiwan, Tournée in China (Beijing, Festival Shanghai, Festival Tianjin, Xiamen, Guangzhou, Shenzhen, Zuhai, Chengdu, Dalian, Shenyang).

Seine intensive Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik führte zu zahlreichen Uraufführungen und CD-Einspielungen von neuen Werken, die ihm gewidmet wurden. Im April 2006, kam eine Doppel-CD („Extraplatte“) mit 13 Solo- und Kammermusik-Kompositionen von Klaus Johns heraus.

Er hielt Meisterkurse in Spanien, Griechenland, Ungarn, Tschechien, Brasilien, China und Österreich ab. Zu seinen traditionellsten Meisterkursen zählten die „Internationalen Musiktage Bad Leonfelden“, die jedes Jahr im Sommer in Oberösterreich stattfinden (www.internationale-musiktage.com).

Er war Jurymitglied bei namhaften Violin- oder Kammermusikwettbewerben wie z.B. Fritz-Kreisler/Yehudi Menuhin Competition, bei den Jugendwettbewerben „Jugend musiziert“ und „Prima la musica“ in Leoben, Dornbirn, Bregenz und Graz, beim „Alfredo Markossig“-Wettbewerb in Gorizia/Italien, der „Hellexpo“- Competition Thessaloniki/Griechenland, dem „Carl Flesh“ und „Konc Janós“- Wettbewerben in Ungarn, Violinwettbewerb in Ljubljana/Slowenien und Wettbewerb des Conservatorio Superior de Musica Murcia/Spanien.

1991 wurde ihm das Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark/Österreich und 1999 eine Ehrenplakette des Bürgermeisters der Stadt Graz für seine besonderen Verdienste verliehen. 2006 wurde ihm und seiner Frau Katherina Polyzoides-Sourvali zu Ehren, vom Bürgermeister der Stadt Thessaloniki in Cooperation mit dem Festival „Dimitria“ eine große Gala veranstaltet und 2011 ehrte ihn die Kunstuniversität Graz zu seinem 80. Geburtstag mit einem großen Überraschungsfest.

Christos Polyzoides verstarb am 2. Juli 2019 in Graz.